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gPRA

 

Die generalisierte Progressive Retina Atrophie- ein langsam fortschreitendes (=progressives) Absterben (=Atrophie) der Netzhaut (=Retina), ist eine heimtückische Augenkrankheit, die zur vollständigen Erblindung führt. Ursache ist ein krankhaft verändertes (= mutiertes) Gen, das die Netzhaut im Auge verkümmern lässt. 

Da es bis zum August des vergangenen Jahres noch keinen Gentest für die Rasse Kuvasz auf gPRA gab, und erkrankte Hunde schon 4, 5 oder 6 Jahre alt waren, als sie erblindeten, wurde das krankmachende Gen vielfach an Nachkommen weitergegeben, ohne dass der Züchter davon wusste. 

Die Firma Optigen in Amerika www.optigen.com hat nun einen Gentest auf gPRA entwickelt, der in Deutschland durchgeführt wird von

LABOKLIN  -  Postfach 1810  -  D – 97668 Bad Kissingen  - 

tel: 0049 971 – 68546     www.laboklin.de    e-mail: info@laboklin.de 

Wir wissen durch das Mendel´sche Erbgesetz nun genau, wie das Gen (gesund, oder wie bei der PRA = krankhaft verändert) vererbt wird.

Man unterscheidet zwischen:

1.)   Frei-geteste Hunde (engl. normal/clear)

2.)  Träger (Anlageträger) (engl.“carrier“)

3.) Erkrankte Hunde (Merkmalsträger)

Zu 1.) Frei-geteste Hunde tragen zwei gesunde, normale, nicht krankhaft veränderte Gene in sich. Sie werden nie krank und können auch das krankmachende Gen nicht weitervererben.

Zu 2.) Träger (Anlageträger) nennt man die Hunde, die ein krankhaftes und ein gesundes Gen tragen. Sie können selber nicht erkranken, d. h., sie werden nicht blind werden, können aber die Veranlagung weiter vererben.

Zu 3.) Erkrankte Hunde (Merkmalsträger) tragen zwei krankhaft veränderte Gene und kein gesundes Gen. Sie werden in jedem Fall blind werden, wenn sie es nicht schon sind, und vererben nur krankhafte Gene.

In Deutschland, Holland, Belgien, Schweden und Ungarn sind mittlerweile über 60 Hunde gen-getestet worden. Dabei hat sich herausgestellt, dass 30% der getesteten Tiere Träger sind. Für die verantwortungsbewusste Kuvasz-Zucht ergibt sich daraus:

Frei getestete Hunde  können mit frei getesteten Hunden verpaart werden.

Dann haben alle Welpen immer zwei gesunde Gene. Die Kinder aus dieser Verpaarung brauchen keinen Gentest mehr, weil sie ja von ihren Eltern nur die gesunden Gene erben konnten.

 

Frei getestete Hunde können auch mit einem Träger verpaart werden.

Dann wird die Hälfte der Kinder ein krankes und ein gesundes Gen erben,  also wie ein Elternteil Träger sein. Sie werden nicht erblinden, aber sie sollten, wenn sie in die Zucht kommen, wieder mit einem freien Hund verpaart werden. Die andere Hälfte der Kinder erben zwei gesunde Gene, sie werden nie krank werden und können das kranke Gen natürlich dann auch nicht weitervererben.

Träger müssen auf jeden Fall in der Zucht bleiben, denn sie sind für die Erhaltung der genetischen Vielfalt ungeheuer wertvoll, wenn sie mit freien Hunden verpaart werden!

 

Frei getestete Hunde können theoretisch auch mit erkrankten Hunden verpaart werden.

Dann werden immer alle Kinder (=100% der Nachkommen) ein krankes und ein gesundes Gen erben, also Träger sein und dieses Gen dann auch weitervererben, wenn sie in die Zucht kommen. Es ist aber nicht ratsam eine solche Verpaarung vorzunehmen, denn wenn wir in Zukunft nur noch Träger haben, können wir mit der Kuvasz-Zucht aufhören!

Werden Träger mit erkranktem Hund verpaart, wird die Hälfte der Kinder immer erblinden, die andere Hälfte wird immer Träger sein.  

Werden erkrankte Hunde mit erkrankten Hunden verpaart, werden alle Nachkommen immer erblinden und auch die Eltern werden eines Tages erblinden. 

Aufgrund der vorherigen Ausführungen ist es für den gesunden Fortbestand der Rasse Kuvasz absolut wichtig, dass  Züchter und Deckrüdenbesitzer einen DNA-Test bei Ihren Kuvasz durchführen lassen. Eine Verpaarung von Zuchttieren, die nicht DNA getestet sind, kann für die Nachkommen fatale Folgen haben.

 

Jeder Kuvasz hat das Recht,

ein Leben lang zu sehen !!!

 

Autorin:  Hildegard Meyer

Geringfügige Änderungen: Y. Liehnen

 

17.01.2007